Sonntag, 21. März 2010

Reutlingen vor 100 Jahren: Gerberhaus


... mit Lohkässtand
Bildertanz-Quelle: Chareleys Schatulle

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was ist ein Lohkässtand?
Ich kenne nur den Ausspruch:"Schwätz koin Lohkäs raus."

BG

Anonym hat gesagt…

Gerberlohe (mhd. lo = abgeschälte Baumrinde; mlat. tannum = Gerberlohe). Zur Lederbereitung wurden große Mengen an Lohe, gerbstoffhaltiger Baumrinde (zumeist von von jungen Stockausschlägen von Eichen, aber auch von jungen Fichten oder Rottannen, Erlen, Birken und Weiden) benötigt: etwa 30 kg für eine einzige große Tierhaut. Löher schälten – üblicherweise im Frühjahr – die Rinde vom lebenden Stamm. Geschälte Stämme wurden gefällt und - soweit von Hartholz - zu Holzkohle verbrannt. Die abgeschälte Rinde wurde getrocknet, dann im Stampf- oder Kollerwerk der Lohmühle zermahlen und endlich dem Wasser der Gerbgruben oder -fässer zugesetzt, wo der Wirkstoff (Tannin) in Lösung ging. Die Lohauszüge hatten je nach Gerbeverfahren unterschiedliche Konzentrationen, die von 10 gr bis 400 gr Gerbstoff je Liter Wasser variierten. War die Gerbewirkung der breiigen Flüssigkeit verbraucht, so ließ man die Rindenreste absetzen, strich sie in Holzformen zum Abpressen und Trocknen und verwendete sie endlich als Heizmaterial („Lohkuchen“, „Lohkäs“).
(s. Gerben, Gerber, Lohmühle)
Quelle: Wikipedia
P. Weckherlin