Montag, 20. November 2017

ZEITZEUGEN: Ein tiefbewegter Nachmittag




Mehr als 250 Bürger aus Walddorf, Häslach und Umgebung kamen gestern in die Gemeindehalle von Walddorfhäslach, um sich in zwei Stunden (und mehr) die Schicksale der Menschen aus unserer Region während des Krieges und in der Besatzungszeit anzuhören. Es war - wie in der Woche zuvor in Altenburg - mucksmäuschenstill im Saal. Es wurde nicht einmal gehustet, so gebannt waren die Zuschauer von den Erzählungen. Einige der Zeitzeugen (wir haben rund 30 Kinder, Jugendliche von damals) interviewt, waren gekommen, um zu sehen, was aus ihren Kamera-Interviews geworden ist. Sie waren sehr aufgeregt gewesen, doch dann überglücklich, als sie merkten, wie gut ihre Geschichten von den Menschen im Saal aufgenommen wurden. Auch wenn die Aufmerksamkeit natürlich emotional besonders den Zeitzeugen aus Walddorf und Häslach galt, nahm die Spannung nicht ab, wenn die anderen zu Worte kamen - aus Altenburg, aus Betzingen, aus Pfullingen, aus Eningen, aus Lichtenstein und natürlich aus der Kernstadt Reutlingen. 
Eine weitere Aufführung ist momentan nicht geplant, kann aber jederzeit aktiviert werden. 
In Walddorfhäslach hatte die Organisation des Sonntagnachmittags der Kulturgüterverein übernommen, der dies unter der Leitung von Erika Armbruster und René Maurer in ausgezeichneter Weise gemeistert hat.
Auch wenn ich als Macher des Films alles andere als neutral oder objektiv bin und die dargestellten Szenen bis zur Genüge kenne, beim Betrachten dieses Films in der Gemeinschaft ist mir manches, was die Menschen in die Kamera erzählt haben, so zu Herzen gegangen, dass ich gegen die Tränen ankämpfen musste. Die Menschen, die hier auftreten, sind - und so das allgemeine Urteil - ganz einfach "echt" (Erika Armbruster), absolut authentisch. Ehrlich, das ist es, was mich ganz besonders stolz macht. Raimund Vollmer

Bildertanz-Quelle:RV

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wunderbar! Treffen mit Zeitzeugen sind von hohem Wert. Geschichten von früher verdienen es, festgehalten zu werden. Denn eines Tages wird sich niemand mehr erinnern, und das Wissen geht für immer verloren. Danke für diese bedeutende Arbeit.